Elly-Heuss-Gymnasium besiegelt
Schulpatenschaft mit dem Gymnasium Tachov (CZ)
Die Einladung nach Tschechien war bereits bei der 100-Jahr-Feier des „Elly“ 2007 in Weiden ausgesprochen worden: Das Gymnasium Tachov nahm seinen festlich begangenen 50. Schulgeburtstag jetzt zum Anlass, um die freundschaftlichen Kontakte zum Elly-Heuss-Gymnasium mit einer Partnerschaftsurkunde offiziell zu verankern und zu vertiefen.
Mit einer recht stattlichen Delegation von knapp 20 Lehrkräften und Schülerinnen (darunter Mitglieder der Schulleitung, des Personalrats und Schülersprecherin Sabrina Görke) fuhren die Weidener im Bus nach Tachov („ein Katzensprung!“) und wurden ausgesprochen herzlich aufgenommnen. Nach der Begrüßung durch die Schulleiterin, Mgr. Irena Jirotková, und Deutschlehrer Jaromir Vanča wurde ein Imbiss gereicht. Durch den Festakt zum 50-jährigen Schuljubiläum im benachbarten Lichtspielhaus führten vier Schüler. Mit Redebeiträgen, musikalischen Darbietungen, Bild- und Filmmaterial wurden Erinnerungen aus den letzten fünf Jahrzehnten der Schule aufgefrischt. In diese Zeit fielen so einschneidende historische Ereignisse wie die sog. Samtene Revolution im November 1989 und der Beitritt Tschechiens zur Europäischen Union am 1. Mai 2004.
Zur Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunde fanden sich Gastgeber und Gäste im Lehrerzimmer ein. In ihren einleitenden Redebeiträgen betonten die beiden Schulleiter den hohen Stellenwert dieser grenzüberschreitenden Beziehung. Mit den Worten „In unserer Schulpartnerschaft sollen Taten Vorrang vor langen Festreden haben!“ fasste sich Mgr. Irena Jirotková bewusst kurz. Oberstudiendirektor Dr. Knut Thielsen vom Elly-Heuss-Gymnasium ging auf die Lage von Weiden und Tachov an der Goldenen Straße ein. Er dankte insbesondere den Lehrkräften (auf tschechischer Seite Jaromir Vanča und auf deutscher Seite den Studienräten Ralph Conrad und Stephan Gilch) für die Organisation der Schülerbegegnungen und überreichte im Namen der Schulgemeinschaft einen Geschenkkorb. Am Schluss stand ein gemeinsames „Vivat!“ auf die böhmisch-oberpfälzische Freundschaft, vor allem aber auf Europa.
Die Schülerinnen des Elly waren beeindruckt von der Herzlichkeit des Empfangs durch ihre tschechischen Mitschüler und ließen erkennen, dass ihnen diese Partnerschaft sehr am Herzen liegt. Auch die Lehrkräfte beider Schulen fühlten sich sichtlich wohl und knüpften trotz der Sprachbarriere eine Reihe von Kontakten. Nach dem gemeinsamen Mittagessen in der Schule stand im nahen Světce die Besichtigung der prachtvoll restaurierten Reithalle auf dem Programm. Das sehenswerte Gebäude (erbaut Mitte des 19. Jahrhunderts von General Alfred Windischgrätz) von imposanten Ausmaßen gilt nach der Wiener Hofreitschule als zweitgrößte Reithalle Mitteleuropas.
Im Text der Partnerschaftsurkunde heißt es u.a.: „Diese Schulpartnerschaft soll dazu beitragen, hauptsächlich zwischen den Jugendlichen der beiden benachbarten Gymnasien Kontakte zu knüpfen, Begegnungen zu pflegen und so eine wahre und dauerhafte Freundschaft zu begründen.“ Elly-Chef Thielsen hofft, die Patenschaft möge von beiden Seiten dauerhaft mit Leben gefüllt werden. Er ist stolz, dass zu der langjährigen deutsch-französischen Schulpartnerschaft mit Issy-les-Moulineaux (und neuerdings Caen) nun ein zweites europäisches „Standbein“ hinzugetreten ist.